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Reisebericht mit Bildern zur Kenia-Projektreise 2019 — Beginn der Reise

Büro des Förderkreises Kenia e.V., Freudenstadt, Germany. Druckfehlerbereinigte Version. Erste Fassung veröffentlicht am 01.12.2019. Seite 1/6.

EINIGE VON unseren fünf nach Kenia gereisten Vereinsmitgliedern zu Beginn der Reise im Hochland aufgenommene Bilder sind im Folgenden wiedergegeben. Weitere Seiten mit zusätzlichen Aufnahmen können nach Anklicken des oben rechts unter Weiter aufgeführten Links betrachtet werden.

Samstag, 02.02.2019, Deutschland — Nairobi / Kenia

Besuch der Reisegruppe mit der unterstützten Medizinstudentin bei den katholischen Schwestern.
Besuch der Reisegruppe mit der unterstützten Medizinstudentin bei den katholischen Schwestern.

Unsere Reise begann früh morgens mit unserem Abflug in Stuttgart nach Frankfurt und dann weiter mit einem Passagierjet, einer A330-300, direkt nach Nairobi, Flugzeit 7.5 Stunden. Es war ein sehr ruhiger und angenehmer Flug. Durch die Zeitverschiebung von zwei Stunden gegenüber Deutschland war es in Kenia bereits spät am Abend. Nach Erledigung der Einreiseformalitäten und einer problemlosen Zollkontrolle wurden wir vor dem Terminal bereits von unserem Fahrer und einem Kollegen mit ihren Fahrzeugen erwartet. Wir kannten den Fahrer schon seit mehreren Jahren und gerne nahmen wir wie immer seine zuverlässigen Fahrdienste in Anspruch. Nach der herzlichen Begrüßung ging es durch Nairobi zum Jugendzentrum der KELC (Kenyan Evangelical Lutheran Church), bei der Ankunft war es bereits Mitternacht. Auch hier gab es zur Begrüßung herzliche Umarmungen mit drei Bekannten, darunter die seit vielen Jahren im Jugendzentrum der Evangelischen Kirche tätige Hauswirtschafterin und Köchin. Nachdem wir das Gepäck auf unsere einfach ausgestatteten Zimmer gebracht und etwas Obst zu uns genommen hatten, klang unser erster Abend in Kenia aus.

Sonntag, 03.02. Nairobi — Karen — Nairobi

Unterstützte Medizinstudentin mit der gespendeten Tasche.
Unterstützte Medizinstudentin mit der gespendeten Tasche.

Nach dem Frühstück wurden die Abläufe der nächsten Tage besprochen. Zwei von uns besuchten den Gottesdienst auf dem KELC-Gelände, gehalten in Kisuaheli, der Nationalsprache Kenias. Wir anderen richteten inzwischen das Gepäck für die anstehenden Fahrten nach Kanyoni und Doldol. Zum Mittagessen im KELC hatten wir vier unterstützte Personen eingeladen. Allen wurde die jährliche Unterstützung durch unseren Verein übergeben und ein unterstützter Schüler erhielt zusätzlich noch einen Rucksack und Schulutensilien. Ein Kunsthandwerker vom Nairobi Citymarket, ein guter Freund eines der Anwesenden, zeigte uns seine mitgebrachten Batiken und Ledersachen, wovon dann einiges den Besitzer wechselte. Mittlerweile fuhr unser Fahrer mit seinem Toyota Landcruiser in den Hof zu unserer geplanten Fahrt nach Karen, einem Randbezirk von Nairobi. Unterwegs stieg noch eine von unserem Verein unterstützte Medizinstudentin zu und alle freuten sich sehr über das Wiedersehen. Gemeinsam ging es nun zum geplanten Ziel, der Oberin und den anderen Schwestern des katholischen Ordens der "Daughter´s of the Sacred Heart (Töchter des Heiligen Herzens)". Angelegt wie ein kleines Kloster, ruhig gelegen zwischen zwei Wäldern, waren bis auf eine der Reiseteilnehmerinnen alle schon in der Vergangenheit bereits einmal Beherbergungsgast in diesen Räumen und wir freuten uns sehr, wieder einmal hier zu sein. So fiel auch die Begrüßung aus: Herzlich wurden wir in den Arm genommen und alle hießen uns willkommen. Erst einmal ein traditioneller Tee mit Gebäck und Obst und dann saßen wir im Schatten des Innenhofes zusammen. Die Oberin des Ordens in Afrika, dessen Ursprung in Malta liegt, ist zuständig für die Organisation und Entsendung aller Ordensschwestern in Ostafrika. Vorher war sie die Leiterin der Schwesternschaft an der Küste in Baharini/Mpeketoni und hier auch Direktorin des angegliederten Mädcheninternats. Jetzt folgte eine schöne Überraschung für die Medizinstudentin: Sie bekam von unserem Verein eine Arzttasche mit Grundausstattung überreicht, gefüllt u. a. mit Blutdruckmessgerät, Stethoskop, Augenlampe, chirurgischem Besteck, Ampullenbox und einer Spezialschere. Da gab es große Augen und sie fiel uns vor Freude um den Hals. Zur Vorgeschichte sei auf die Berichte der vergangenen Jahre hingewiesen. Aktuell absolviert sie in einer Klinik im Hochland das Praxisjahr. Zwei unserer Reiseteilnehmerinnen zeigten bei einem Rundgang einer anderen das Areal mit Landwirtschaft, die Stallungen für Kühe, Schweine und Hühner sowie das Ausbildungshaus für angehende Ordensschwestern mit derzeit vierzehn Novizinnen. Am Abend brachte uns unser Chauffeur wieder über Langata, vorbei am Wilson-Airport und entlang dem Nairobi Nationalpark zurück zum KELC.

Montag, 04.02. Nairobi — Kanyoni — Doldol

Besuch bei unterstützter Familie.
Besuch bei unterstützter Familie.
Fahrt ins Hochland
Früh morgens Fahrt mit unserem Fahrer bis Thika auf einer Asphaltstraße und dann weiter über eine holprige Schotterpiste nach Kanyoni. Hier wartete bereits ein von uns unterstützter Familienvater am vereinbarten Treffpunkt auf dem Dorfplatz. Der Familienvater ist dem Verein seit Gründung bekannt und wird seither unterstützt. Als Contergan-Fall nur mit Arm- und Beinstümpfen hat ihn der Projektkoordinator des Vereins bereits in den 1970er Jahren kennengelernt. Wie bei jedem Besuch wurden im Dorfladen Lebensmittel für die Familie eingekauft, gesponsert von unserem Verein. Dann ging es mit dem Auto zum kleinen Anwesen des Familienvaters, wo wir einen sehr herzlichen Empfang durch die ganze Familie erfuhren. Vor dem Haus saß seine Tochter an ihrer Nähmaschine, welche zwei Jahre zuvor vom Verein gekauft wurde. Der älteste Sohn zeigte uns unterhalb des Hauses die Ananasfelder, Sträucher mit Makadamia-Nüssen und Passsionsfruchtbäume. Dieses Jahr noch muss das ganze Areals für das Großprojekt eines Staudamms aufgegeben werden. Das Wasser dient zur Versorgung der ständig wachsenden Bevölkerung von Nairobi. Der Familienvater erhält von der Regierung eine finanzielle Entschädigung für seine 5.5 Hektar, davon kann er neues Land kaufen, ein Haus bauen und neue Felder mit Einsaat anlegen. Das Holz der eigenen Bäume und sonstige Ernte auf dem derzeitigen Grund darf noch verkauft werden. Nach dem Empfang der Entschädigung muss die Familie innerhalb von sechs Monaten das Gelände geräumt haben. Bisher hat sich der Familienvater mit seiner Familie jedoch noch nicht um die Zahlung oder den Erwerb von neuem brauchbarem Land bemüht. Für uns war dies absolut nicht nachvollziehbar. Im Pavillon neben dem Haus erfolgte die Übergabe der jährlichen Unterstützung und Verteilung der mitgebrachten Kleidung. Zusätzlich erhielt er nach Absprache und Sofortentscheidung von einer unserer Reiseteilnehmerinnen und den Mitgliedern des Vereinsvorstandes über ein speziell für unsere Projektreisen eingerichteten Nothilfetopf eine Spende zur Anschaffung für neue Prothesen an seinen Beinstümpfen. Die alten waren bereits brüchig geworden und verursachten entsprechende Schwierigkeiten. Auf Nachfrage zur Beschäftigungssituation seiner Tochter mit der Nähmaschine erklärte er, dass es nur gelegentliche Kleiderreparaturen gibt, sonst nichts. Mit dieser Aussage waren wir überhaupt nicht zufrieden und zeigten auch offen unsere Verwunderung und legten mit Nachdruck klar, dass es erforderlich ist, sich aktiv selbst um Aufträge zu kümmern. Unser gemeinsames Mittagessen im Haus, von dem Vater und der Familie eingeladen, aber durch uns selbstverständlich bezahlt, fiel nach den Diskussionen nicht ganz so fröhlich aus wie in den letzten Jahren.

Landschaft im Hochland.
Landschaft im Hochland.
Weiterfahrt nach Doldol
Nach der Verabschiedung chauffierte uns unser Fahrer über Thika und weiter über Nyeri und Nanyuki entlang dem Oljogi Rhino Reservat in Richtung Doldol. Die letzten 45 km bis zum Ziel fuhren wir auf einer nicht ausgebauten Schotterpiste, dafür wurden wir von der beeindruckenden Region entschädigt. Wie eine andere Welt anmutend, riesige Felsen, wie einfach fallen gelassen, verstreut in der scheinbar menschenleeren Landschaft, eingebettet zwischen teils schroffen Hügeln — kommen hier jetzt gleich Dinosaurier um die Ecke? Und immer ein Blick aus Nordwest auf den Mount Kenya. Wir durchquerten ein kleines Naturreservat mit Giraffen, Elefanten, Gazellen, Zebras und Hyänen. Kurz darauf erreichten wir in Sichtweite der kleinen Stadt Doldol das Areal der Katholischen Missionsstation. Vor Freude strahlend begrüßte uns der Leiter der Mission hier vor Ort. Bezug der Gästezimmer, dann Austausch von Neuigkeiten bei Tee, Kaffee, Obst und Gebäck. Inzwischen war auch ein weiterer Frater dazu gestoßen. Wir übergaben kleine Geschenke und Schreibstifte für die Schule. Bereits spät geworden traten wir bald nach dem Abendessen die Nachtruhe an und konnten nachts unweit das leise Brummen von Elefanten hören.




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